Koi-Gesundheit: Einfluss der Wassertemperatur

Unter dem Stichwort „Koi-Gesundheit“ ist die Wassertemperatur ein nicht unerheblicher Aspekt. Natürlich hängt die Temperatur vom Wetter ab. Und dieses ist bekanntlich von uns Menschen (und das ist auch gut so) nicht zu beeinflussen.

Die Wassertemperatur ist ausschlaggebend für die Aktivität der Kois. Jeder Teichbesitzer kennt dies: Nach dem Winter, wenn die Temperaturen wieder frühlingshaft bis sommerlich werden, sind die Fische wieder an der Oberfläche aktiv und die Frage der Teichbewohner nach einer möglichst üppigen Koi-Mahlzeit hängt ständig in der Luft. Die Kois schwimmen wieder herum, fressen und sorgen für Nachkommen.

Der Koi-Fan beobachtet dieses aktive Verhalten mit Wohlwollen und Begeisterung. Das Immunsystem der Kois ist hellwach. Die negative Seite der steigenden Temperaturen ist aber, dass die Kois zunehmend auch Abfallprodukte ins Wasser abgeben und das Wasser auch durch evtl. verabreichte Medikamente zunehmend giftig werden kann. Eine auf die Teichanlage abgestimmte Filterung ist zwingend erforderlich.

Wann dürfen neue Kois in den Teich einziehen?

Erst bei Temperaturen ab 12°C sollten neue Kois in den Bestand gesetzt bzw. Kois umgesetzt werden. So die verbreitete Expertenmeinung und auch die gesetzliche Regelung. Unseres Erachtens darf die Temperatur aber gerade im Frühjahr gerne ein paar Grad wärmer sein.

Im Frühjahr und Sommer neu eingesetzte Kois gewöhnen sich schnell an die deutschen Klimaverhältnisse. Wenn es im Herbst dann kälter wird und der Winter vor der Türe steht, ist diese Umstellung der Jahreszeiten für sie keine große Herausforderung.

Kois und kältere Temperaturen

Koigesundheit - TemperaturBei kälteren Temperaturen sinken der Appetit und damit verbunden auch der Stoffwechsel der Kois. Die Aktivitäten verringern sich. Das Immunsystem fährt herunter. Die Kois werden immer ruhiger. Die Bewegungen werden langsamer. Dies kann so weit gehen, dass einzelne Kois ihre Flossen fest an den Körper pressen und absolut bewegungslos auf dem Boden liegen. Gelegentlich fallen die Fische sogar regelrecht um. Auch die Atmung der Kois reduziert sich so drastisch und ist überhaupt nur noch durch ganz aufmerksames Beobachten festzustellen. Jetzt sollen die Fische in Ruhe gelassen werden. Jede Störung sollte unterbunden werden. Auch hektisches Gestikulieren und Herumlaufen am Teich gehören hierzu. Gönnen Sie Ihren Kois diese Pause und versuchen Sie nicht, sie aus ihrer „Winterpause“ zu wecken.

Kois nicht „retten“ wollen

Auf keinen Fall sollte der Koi-Besitzer seine regelrecht umgekippten, auf dem Boden liegenden Kois nun „retten“ wollen und mit einem Kescher aus dem Teich herausholen. Viele Kois sind bereits durch die Unwissenheit ihres Besitzers genau auf diese Art und Weise ums Leben gekommen. Merken Sie sich die Stelle und die Position des Kois. Beobachten Sie, ob er die nächsten Tage wirklich unbewegt an genau der gleichen Stelle liegt. Oft stellt man fest, dass nach einem Kälteeinbruch dieses Verhalten über einige Tage konstant ist, der Koi sich dann aber plötzlich an einer ganz anderen Stelle des Teiches aufhält.

Heizung im Teich

In den letzten Jahren bauen immer mehr Teichbesitzer Heizungen in ihre Teiche ein. Eine Heizungsanlage ermöglicht natürlich eine besser Kontrolle der Temperaturen und damit auch der Pflegebedingungen. Von einer Haltung der Kois in konstanter Temperatur über das ganze Jahr wird jedoch abgeraten. Bewährt hat sich eine konstante Temperatur (mindestens aber 13 °C!) über einen Zeitraum von ca. 40 Wochen. Dann sollte die Heizleistung täglich um 1 °C reduziert werden. Dies geschieht bis die Wassertemperatur der Umgebungstemperatur entspricht. Dann wird die Heizung für ca. 6 Wochen abgeschaltet und die Kois haben ihre Ruhepause.

Bei konstanten Temperaturen über das gesamte Jahr, so zeigen Auswertungen, kann es im kommenden Jahr erhöht zu Schwierigkeiten beim Ablaichen kommen. Laichverhärtungen mit bakteriellen Infektionen können die Folge sein.

Fazit: Wenn Sie eine Heizungsanlage in Ihren Teich einbauen, versuchen Sie die Temperaturbedingungen im Herkunftsland zu simulieren. In Japan sind die Sommer durchaus lang und heiß. Die Winter sind kurz, aber teilweise sehr kalt!