In der letzten Zeit häufen sich bei Kois wieder massive Befälle mit unterschiedlichen Parasiten. Diese Parasiten schwächen die Kois teilweise massiv und können in Extremfällen zu Todesfällen im Teich führen.
Aber woher kommen diese Parasiten?
Hier sind die Möglichkeiten sehr verschieden. Natürlich kann durch einen Neubesatz mit Fischen auch ein Parasit eingeschleppt werden. Oftmals werden vom Teichbesitzer aber auch Wasserpflanzen aus Bächen oder Seen in den Teich gesetzt. An diesen können bereits Eier von Parasiten anhaften. So wie beim Neubesatz mit Fischen ist es auch beim Besatz mit Pflanzen immer ratsam, eine Desinfektion mit einem Salzbad vorzunehmen.

Die dritte Ursache, wie Parasiten in den Teich gelangen können, sind Vögel, Frösche und Kröten, aber auch Ratten und sonstige Tiere, die Kontakt mit dem Koi-Teich haben.
Grundsätzlich gilt, dass Fischparasiten als direkten Wirt eben immer den Fisch haben. Aber Achtung: Sie können auch einige Tage an der Haut von Vögeln, Fröschen, Kröten etc. überleben. Falls diese dann Kontakt mit dem Koi-Teich haben, können sie auf diese Weise Parasiten übertragen.
Vögel nehmen beim Trinken die Eier von Parasiten auf und sondern diese über den Kot in andere Teiche ab.
Eine weitere Möglichkeit der Übertragung ist unsauberes Material. Hat der Koi-Besitzer mehrere Teiche oder Becken (hierzu gehört auch ein mögliches Quarantäne-Becken!) ist es unerlässlich, dass jeder Bereich über separate Netze, Eimer, Wannen, usw. verfügt.
Koi-Teich parasitenfrei halten?
Da ein Koi-Teich meistens nicht steril in abgetrennten Räumen gehalten wird, ist es quasi auch nicht möglich, einen Bestand zu 100 Prozent parasitenfrei zu halten. Ziel sollte es aber sein, die Parasitenzahl so gering zu halten, dass die Fische nicht unnötig geschwächt werden. Findet man bei einem Abstrich unter dem Mikroskop nur wenige Parasiten (Daumenwert: weniger als 10 Parasiten auf einem Hautabstrich), ist es nicht nötig einzugreifen. Ausnahme: Die Fische zeigen bereits erste Schwächesymptome! Dann ist eine entsprechende Behandlung notwendig.
Woran erkennt man eine parasitäre Infektion?
Die meisten Parasiten kann man nur durch einen Haut- oder Kiemenabstrich eindeutig identifizieren. Einige Symptome deuten aber ganz eindeutig auf einen Befall hin. Das sogenannte Flossenkneifen gehört hier an erster Stelle genannt. Der Koi legt seine Flossen ganz eng an den Körper an und zieht sich regelrecht zusammen. Vergleichbar ist dies mit dem Verhalten eines Menschen, der sich nicht wohl fühlt. Auch hier ist die Körperhaltung oft gekennzeichnet durch verschränkte Arme, zusammenkauern und regelrechtes Versinken – zum Beispiel bei schweren Erkältungen – in den Kissen eines Sessels.
Kois „kratzen“ sich bei Befall auch gerne und schwimmen sehr schnell hin und her. Die Fische legen sich zum Kratzen auf die Seite. Ihre Unterseite wird sichtbar. Die durch die Parasiten verursachten kleinen Hautwunden, verursachen eine enorme Reizung der Haut. Diese Überreizung kann so schlimm werden, dass die Fische wie Torpedos durch das Wasser schießen und sogar aus dem Wasser springen.
Kois färben sich plötzlich grau und sind an einigen Stellen oder sogar am ganzen Körper mit viel Schleim überzogen. Die Schleimbecherzellen des Kois werden von Parasiten so stark gereizt, dass sie vermehrt Schleim produzieren. So viel, dass wir es mit dem bloßen Auge erkennen können. Dies hört sich im ersten Moment vielleicht nicht sehr dramatisch an. Man muss jedoch berücksichtigen, dass diese Schleimbecherzellen nach einiger Zeit der „Schleim-Überproduktion“ erschöpft sind und die Produktion herunterfahren. Durch diese Schleimreduzierung trocknet der Fisch regelrecht aus.
Trägheit und eine stark beschleunigte Atmung können ebenfalls auf Parasiten hinweisen. Besonders Kois, deren Kiemen angegriffen sind, haben riesige Probleme mit der Sauerstoffaufnahme und stehen sehr oft an der Wasseroberfläche oder am Wassereinlauf.
Welche Behandlung bei Parasiten?

Ganz hervorragend wäre es, gäbe es ein Mittel, welches gegen alle Parasiten wirkt. In der Vergangenheit gab es Kombinationen von Substanzen, die dies beinahe schaffen konnten. Zum Beispiel wurde Formaldehyd, Malachitgrün und Methylenblau kombiniert und auch erfolgreich eingesetzt. Leider wurde die Behandlung hiermit oftmals übertrieben und die Parasiten sind mittlerweile immun dagegen geworden.
Heute ist die beste Möglichkeit der Bekämpfung eine genaue Bestimmung des Parasiten. Dies geschieht über einen Haut- bzw. Kiemenabstrich mit anschließender mikroskopischer Untersuchung. Eine Behandlung wird dann ganz zielgerichtet mit entsprechenden Mitteln angesetzt. Je nach Art des Parasiten muss eine Behandlung auch durchaus wiederholt werden, damit ein gutes Ergebnis erzielt werden kann.
Wichtig bei einer solchen Maßnahme ist aber natürlich immer, dass eine gute Wasserqualität und die Belüftung des Teiches gesichert sind.