Wenn Kois sich auffällig benehmen, sind oftmals Parasiten die Ursache.
Ein Blick durch das Mikroskop gibt hier Sicherheit. In vielen Abstrichen muss erst einen Moment nach dem Übeltäter gesucht werden. In diesem Abstrich aber (siehe Foto) sieht man die Bescherung sofort. Dass Kois sich bei einem solchen Befall nicht mehr wohlfühlen, ist wohl verständlich.
Trichodina – der schönste Fischparasit
Trichodina (im Video auch gut zu sehen) schwirrt hektisch in unglaublicher Stückzahl herum. Optisch betrachtet ist Trichodina einer der schönsten Fischparasiten, da er mit ständigen Drehbewegungen und seinen Flimmerhärchen gar nicht so gefährlich aussieht. Beschäftigt man sich näher mit ihm, denkt man allerdings etwas anders darüber.
Dieser Parasit ist das ganze Jahr über (auch im Winter!) bei Kois zu finden. Er vermehrt sich bei Temperaturen zwischen 4°C und 30°C. Ist das Wasser auch nur leicht verschmutzt, geschieht die Vermehrung sehr rasant.
Dieser Parasit verfügt über eine Reihe Flimmerhärchen. Damit kreist er ständig über den Koi und schabt so regelrecht Teile der Haut und auch von den Kiemen ab. Diese kleinen, ständig neu entstehenden Wunden versucht der Koi durch eine vermehrte Schleimproduktion zu lindern. Seine Haut bekommt eine weißlich bis graue Färbung.
Die Wunden im Bereich der Kiemen verursachen, dass der Koi nur noch sehr schwer atmen kann. Er liegt oft reglos am Boden um so wenig Sauerstoff wie möglich zu verbrauchen. Später sieht man diese befallenen Kois oft an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen.
Würmer: Haut- und Kiemenwurm
Saugwürmer kommen oft bei Teichfischen vor. Diese Würmer verfügen über ein Hakenpaar und 16 kleinere Häkchen (im 2. Video gut zu erkennen) mit denen sie sich am Fisch festhaken.
Ein großer Unterschied zwischen den beiden: Der Hautwurm ist lebend gebärend – Die nächste Generation der Würmer im Muttertier ist im Film schon gut zu sehen.
Der Kiemenwurm ist eierlegend. Dies erklärt auch die unterschiedlichen Behandlungen bei einem Befall. Ein Medikament ist gegen die Eier machtlos. Es ist mindestens eine weitere Behandlung nötig.
Generell wird der Kiemenwurm aber als der krankmachendere der beiden betrachtet. Bei einer massiven Infektion gerät der Koi blitzartig in Atemnot und es sollte so schnell wie möglich geholfen werden.